Jacques RANCIÈRE (geb. 1940)
Jacques Rancière ist Philosoph und emeritierter Professor für "Ästhetik und Politik" an der Université de Paris VIII. Er publizierte zahlreiche Arbeiten auf diesen Gebieten, unter denen folgende hervorgehoben werden sollten: Le Maître ignorant. Cinq leçons sur l'émancipation intellectuelle (Port. Übers. 2010), La Mésentente. Philosophie et politique (1995), Le Partage du sensible (Port. Übers. 2010).
Die Begegnung und die darauffolgende Unstimmigkeit mit Althusser ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung dieser prominenten Stimme in politischer Philosophie. In La Mésentente prüft er kanonische Texte und Themen mit politischem Gedankengut und führt dabei das Argument an, dass die Meinungsverschiedenheit ein Grundaspekt der Demokratie ist, was die Protagonisten, die Themen und die Begriffe des politischen Spiels betrifft.
Die demokratische Politik wird demnach wahrgenommen als eine kontinuierliche Diskussion, was die Aufteilung des Sinnlichen angeht. In dieser Zeit des Konsens - und der politischen Entfremdung - erkennt Rancière im Bereich der zeitgenössischen Kunst und Kultur, als auch in Bereichen wie der Literatur, des Theaters, der visuellen Künste und des Kinos das Gebiet, wo das Wiederausschneiden des Sinnlichen Gegenstand des intensivsten Disputes und tiefgehender Wiederverarbeitung ist. In Le Partage du sensible, einem der grössten Werke der zeitgenössischen Ästhetik, artikuliert der Autor Politik und Ästhetik. Tatsächlich charakterisiert Rancière hier die drei ästhetischen Formen (das "Ethische", das "Repräsentative", das "Ästhetische") und schreitet dabei fort zu einer systematischen Rezension der Operationen, die ihnen innewohnt; ein Verfahren, das ihn weit über Begriffe wie die "Moderne" führt, und das den gewohnten Unterschied zwischen Sprache/Bild sowie die Tendenz, das Bild mit dem Sichtbaren gleichzusetzen, neu bedenkt. Die Wirkungen des Bildes in einem literarischen Text werden entdeckt (z.B. die Beschreibung, die die Erzählung unterbricht), sowie die vielfältigsten Formen der Verflechtung des Sagbaren und des Sichtbaren.
(JFF, VS, rIHA)
[pt] [en] [fr] [de]
Jacques Rancière ist Philosoph und emeritierter Professor für "Ästhetik und Politik" an der Université de Paris VIII. Er publizierte zahlreiche Arbeiten auf diesen Gebieten, unter denen folgende hervorgehoben werden sollten: Le Maître ignorant. Cinq leçons sur l'émancipation intellectuelle (Port. Übers. 2010), La Mésentente. Philosophie et politique (1995), Le Partage du sensible (Port. Übers. 2010).
Die Begegnung und die darauffolgende Unstimmigkeit mit Althusser ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung dieser prominenten Stimme in politischer Philosophie. In La Mésentente prüft er kanonische Texte und Themen mit politischem Gedankengut und führt dabei das Argument an, dass die Meinungsverschiedenheit ein Grundaspekt der Demokratie ist, was die Protagonisten, die Themen und die Begriffe des politischen Spiels betrifft.
Die demokratische Politik wird demnach wahrgenommen als eine kontinuierliche Diskussion, was die Aufteilung des Sinnlichen angeht. In dieser Zeit des Konsens - und der politischen Entfremdung - erkennt Rancière im Bereich der zeitgenössischen Kunst und Kultur, als auch in Bereichen wie der Literatur, des Theaters, der visuellen Künste und des Kinos das Gebiet, wo das Wiederausschneiden des Sinnlichen Gegenstand des intensivsten Disputes und tiefgehender Wiederverarbeitung ist. In Le Partage du sensible, einem der grössten Werke der zeitgenössischen Ästhetik, artikuliert der Autor Politik und Ästhetik. Tatsächlich charakterisiert Rancière hier die drei ästhetischen Formen (das "Ethische", das "Repräsentative", das "Ästhetische") und schreitet dabei fort zu einer systematischen Rezension der Operationen, die ihnen innewohnt; ein Verfahren, das ihn weit über Begriffe wie die "Moderne" führt, und das den gewohnten Unterschied zwischen Sprache/Bild sowie die Tendenz, das Bild mit dem Sichtbaren gleichzusetzen, neu bedenkt. Die Wirkungen des Bildes in einem literarischen Text werden entdeckt (z.B. die Beschreibung, die die Erzählung unterbricht), sowie die vielfältigsten Formen der Verflechtung des Sagbaren und des Sichtbaren.
(JFF, VS, rIHA)
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